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Aktuelle Meldung

27.01.2021 - 09.02.2021
Schwerin und digitales Programm

ERINNERN - BETRAUERN - WACHRÜTTELN
Den Kindern gewidmet - niemals vergessen!

Jedes Jahr gestaltet der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e. V. am 27. Januar an einem anderen Ort die landesweite Gedenkveranstaltung „Erinnern, Betrauern, Wachrütteln“.  Als Kooperationspartner unterstützt und begleitet das Dokumentationszentrum/LpB diese Form der Erinnerungskultur seit vielen Jahren.

Inmitten der Corona-Pandemie findet 2021 das Gedenken erstmalig mit einem digitalen Programm statt. Nur ein ganz kleiner Kreis kam stellvertretend für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem Sachsenberg/Schwerin im Freien zusammen. Am Erinnerungszeichen auf dem Gelände der HELIOS-Kliniken wurde mit einer Andacht und Kranzniederlegungen an die NS-Opfer von Zwangssterilisation und Euthanasie gedacht. Die für die Öffentlichkeit geplanten Beiträge der Veranstaltung können digital nachverfolgt werden. Sie stehen unter folgenden Link abrufbereit.

Im Mittelpunkt der diesjährigen Gedenkveranstaltung steht die Erinnerung an Kinder und Jugendliche mit seelischen, körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen, die Opfer von Medizinverbrechen im Nationalsozialismus wurden. Aus der Heil- und Pflegeanstalt Sachsenberg/Schwerin  wurden im Juli und August 1941 unter Leitung des Chefarztes Johannes Fischer und des Anstaltsarztes  Alfred Leu 275 Patienten in die Anstalt Bernburg/  Sachsen-Anhalt deportiert und dort ermordet. Insgesamt  fielen nach neueren Forschungen etwa 1900 Patienten der Schweriner Anstalt der „NS-Euthanasie“ zum Opfer.  Zu den Opfern der Patiententötungen zählten auch Kinder mit geistigen und körperlichen Behinderungen. Die meisten von ihnen wurden im September 1941 aus dem Kinderheim Lewenberg in die Heil- und Pflegeanstalt Sachsenberg  („Kinderfachabteilung“) verlegt, wo etwa 300 von ihnen durch aktive und passive Tötungsmaßnahmen unter Leitung von Dr. Alfred Leu ums Leben kamen.
Die Gedenkveranstaltung 2021 erinnert an das Leid und den Tod dieser Kinder und Jugendlichen im Nationalsozialismus. Sie sollen nicht vergessen werden und auch in heutiger Zeit in mahnender Erinnerung bleiben.
 


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