Aktuelle Meldung

An die Hinrichtung von Arno Esch im Moskauer Butyrka-Gefängnis vor 70 Jahren wird mit einer Kranzniederlegung vor dem Schweriner Landgericht und einem Gedenken im Dokumentationszentrum erinnert.
Die Landesbeauftragte für M-V für die Aufarbeitung der SED-Diktatur Anne Drescher würdigt in ihrer Gedenkrede Arno Esch als Kämpfer für Demokratie und Freiheit in der Sowjetischen Besatzungszone und den ersten Tagen der DDR. Am Ort seiner Inhaftierung, im Hafthaus im Dokumentationszentrum erinnert Dr. Natalja Jeske an das Wirken von Arno Esch und spricht über die Umstände seiner Verhaftung und Verurteilung. Im Oktober 2021 wird ihre Biographie zu Arno Esch in der in der Schriftenreihe der Landesbeauftragten in Kooperation mit der Landeszentrale herausgebracht. Zum Abschluss begleitet Heike Müller (Dokumentationszentrum) die Teilnehmer beim Rundgang durch den ehemaligen Haftort von Arno Esch und die Dauerausstellung „Im Namen der UdSSR! Justiz und Besatzungswillkür in Mecklenburg“ und informiert über Haftbedingungen der Zeit, über Mitstreiter von Arno Esch und beantwortet Fragen.

Der gemeinsame Eintrag ins Gedenkbuch wurde von allen Teilnehmenden unterzeichnet:

„Das Bewahren des Andenkens an Arno Esch kann nicht weiter allein von seinen Mitstreitern und Mitverurteilten eingelöst werden. So sind wir zu seinem 70. Todestag zusammengekommen, um an Arno Esch zu erinnern: an einen jungen, kämpferischen Liberalen, dessen Leben endete, bevor es richtig begann. Bereits als junger Mensch entwickelte Arno Esch ein eigenständiges Konzept eines konsequenten Liberalismus, welcher jede Form des Nationalismus ablehnte und auf Humanismus, Pazifismus, Individualismus ebenso basierte, wie auf Pluralismus, Rechtsstaatlichkeit und sozialem Ausgleich. Das Eintreten für seine Ideen und Überzeugungen bezahlte Arno Esch im Alter von 23 Jahren mit dem Leben.

Er wurde am 20. Juli 1950 in Schwerin/Demmlerplatz durch ein sowjetisches Militärtribunal zum Tode verurteilt und am 24. Juli 1951 in Moskau erschossen.“

Schwerin, 23. Juli 2021

Link zum Veranstaltungsbericht: https://www.youtube.com/watch?v=ywAuPXYllew